weitblick - PREVIEW
Weitblick
Die lange Form, die ganze Geschichte
Speakers | |
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Christian Beetz |
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Jonathan Sachse |
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Mod.: Günter Bartsch |
Schedule | |
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Day | Freitag - 2013-11-22 |
Room | Raum 6230 |
Start time | 13:15 |
Duration | 01:00 |
Info | |
ID | 616 |
Track | Workshops und Diskussionen |
Language used for presentation | German |
Storytelling im Netz
Wie das Medium ein Thema verändert

„Snowfall“ heißt das mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Online-Feature der New York Times über ein Lawinenunglück am Tunnel Creek im Nordwesten der USA: eine Symbiose aus Text und audiovisuellen Elementen wie Fotos, Videos und Infografiken – in einer reduzierten Optik, die sich grundlegend unterscheidet von den üblichen News-Seiten im Netz. Auch deutsche Medien wie der Spiegel und die Zeit haben begonnen, mit den neuen Storytelling-Techniken zu arbeiten. Der Aufwand ist riesig: Das Zeit-Online-Special „100 Jahre Tour de France“ hat laut Redaktion „zwei Dutzend Kollegen zum Teil Wochen beschäftigt: Reporter und Datenjournalisten, Foto-, Video- und Entwicklungsredakteure, Designer und Programmierer“. Wird sich dieses enorme Engagement auszahlen? Das möchten wir von Jonathan Sachse erfahren, der das Tour-Dossier der Zeit mit initiiert hat. Auch Dokumentarfilmern bietet das Netz neue Möglichkeiten: Statt Geschichten linear im Film zu erzählen, bestimmt bei Webdokus oft der Nutzer, welchen Weg er einschlagen möchte: Per Mausklick entscheidet er, welche Protagonisten zu Wort kommen und welche Elemente er als nächstes betrachten will. „Lebt wohl, Genossen!“ heißt ein Crossmedia-Projekt, das anlässlich des 20. Jahrestages des Zusammenbruchs der Sowjetunion den schleichenden Zerfalls dieses Imperiums auf verschiedenen Plattformen schildert: in einer sechsteiligen TV-Reihe, als Webdoku und in einem Buch. Produzent Christian Beetz hat daher den direkten Vergleich – und kann uns berichten, welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Formen bringen.
Wie unterscheiden sich die neuen Tablet- und Webreportagen von den Texten im Heft? Wie verändert sich die Arbeit für die Journalisten? Verlaufen Recherchen anders als früher? Und wie werden die Reportagen gebaut? Wie entsteht eine Webdoku? Welche technischen Möglichkeiten gibt es – und welche bringen einen echten Mehrwert gegenüber den klassischen Doku-Formen? Reicht die Verweildauer der Internetnutzer aus, um ein ähnlich intensives Erlebnis zu schaffen wie bei einem fesselnden Dokumentarfilm? Wie hält man die Nutzer bei der Stange? Und worin unterscheiden sich Webdokus von CD-ROMs aus den 90ern?